Lissy, unsere Katzenmama, konnte nun eine liebevolle Dosenöffnerin finden. Sie hat jetzt ein großes Haus mit Garten und eine Katzenfreundin.
Lissys Neuanfang
„Es ist eine Geschichte, welche nicht tragischer hätte sein können und nicht schöner ausgehen hätte können. Was alles mit Lissy geschah, bevor ich mich kurzerhand entschlossen habe, diese kleine Seele aufzunehmen, möchte ich mir gar nicht vorstellen – nur es war wirklich nicht katzenlebenswert. Und so fing alles an. Ich brachte Frau Bohrer einige kleine Dinge für ihre Gnadenhofpferde, da ich mich entschlossen habe die Sachen in gute Hände zu geben, die mich an die schöne Zeit mit meinen Pferden erinnerte. Während des Gesprächs erzählte sie mir von Lissy und Ihrem Schicksal. Stimmt, ich hatte schon auf der Internetseite “Hunde in Not Pfarrkirchen” von ihrem Schicksal gelesen. Mir tat dieses Lebewesen echt leid und ich entschloß mich, ihr ein Zuhause zu geben. Zu dem Zuhause gehören zwei Yorkis und eine Katzendame, welche auch ihre einmal vertraute Umgebung verloren hatte. Es kam der Tag und Lissy wurde mir gebracht. Wie ein Pfeil kam sie aus der Transportkiste heraus und versteckte sich unter dem Sofa. Vorsichtshalber hatte ich Decken verteilt, um dass sie nicht auf dem Laminat liegen musste. Einen ganzen Tag sah ich sie nicht. Nur meine Hunde signalisierten, wo sie sich gerade versteckt hatte. Katzentoilette und Fressen stellte ich in das Wohnzimmer, wobei eine Katzentoilette im Wohnzimmer war für mich gewöhnungsbedürftig. Den nächsten Tag kam ich in das Wohnzimmer und sah , Lissy hat überall ……….. nicht gerade lobenswert.. Ohha, was habe ich mir denn da angetan – auch noch unsauber. Ich schaute im Internet nach und hatte einen Beitrag über sehr verängstigte Katzen gefunden. Dort las ich, keine Katzentoiletten, welche verschlossen ist, sollte verwendet werden. Kurzerhand wurde die Haube abgenommen und ……… Lissy nahm diese an. Ein guter Schritt nach vorn. Zu Gesicht bekam ich dieses kleine Lebewesen nicht wirklich – nur ab und zu kam ein Grollen unter dem Sofa hervor. Nun wurde Fressschüssel und Wasser ein wenig Richtung Küche platziert, so dass wir sie alle zu Gesicht bekamen, wenn sie einmal aus ihrem Versteck kam. Sobald ihre Schüssel leer gefressen war verschwand sie wie ein Blitz Richtung Sofa. Nun wurde Leberwurst und Leckerlis als Lockmittel verwendet. Nach und nach fasste die Kleine Vertrauen zu mir. Ihr erste Freund war Max, mein Yorkibub. Er legte sich einen Meter vor ihrer Schüssel hin und ließ niemanden in ihrer Nähe. Ganz langsam wurde aus einem Meter ein halber Meter und zum Schluß fraßen alle beide vom gleichen Teller. Das war auch nicht das, was ich wollte. Max liebte Katzenfutter und nun hat er sich in das Herz der Lissy eingeschlichen mit dem Hintergedanken, da bekomm ich endlich mal das, was die anderen Fellnasen immer bekommen. Vor lauten Geräuschen, einer Hand und schnellen Bewegungen bekam sie richtige Panikattacken. Mein Sohn David kam zu Besuch, schaute Lissy unter dem Sofa an und meinte zu mir gewandt: “Mam, ob du das jeweils hin bekommst – die ganze Katze ist ja Angst. Sie schaut gar nicht wie eine Katze, sondern eher wie eine Statue, richtig “Insichgekehrt”.” Und ich gebe trotzdem die Hoffnung nicht auf – vielleicht wird es noch. So ist eine Woche ins Land gegangen und noch eine Woche. Ein paar Tage später, es war Wochenende, kam das kleine Lebewesen Lissy uns schon entgegen – sie hatte Hunger. Das erste Mal fraß sie mit Lilly, meiner Katze ….. und ließ sich kurz, aber nur kurz streicheln. Ihre Scheu legte sie ab und zu ab, meistens wenn es Fressen gab, nur ihre Angst lag noch tief in ihrem Wesen. Eines Tages kam ich von der Arbeit und bemerkte, dass am Fenster das gesamte Silikon herausgekratzt war. Nun ja, Fliegen hatte ich keine mehr – die Deko von den Fensterbrettern war nicht mehr am Platz und nach dem Motto, Scherben bringen Glück, hatte Lissy ganze Arbeit geleistet. Meine beiden Hunderacker schauten mich an als wollten sie mir sagen ….. nun du sagst gar nichts …….. wenn wir das gewesen wären, aber dann wäre eine andere Stimme gekommen. Lusi, mein Yorkimädel sah mir bei den Aufräumarbeiten genau zu, ging zum Sofa und bellte. Ein Bellen, was bedeuten sollte, was hast du denn gemacht – Lissyfellnase. Erfreut war ich nicht gerade – die Anleitung des Verkäufers auf dem Baumarkt habe ich mir genau eingeprägt und so konnte ich meine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. So vergingen vier Wochen mit kleinen Schritten der Annäherung, des Vertrauens zu Menschen und einer beginnenden Einkehr von Ruhe bei Lissy. Sie lag jetzt in der Nähe der Hunde, wollte nicht mehr allein sein. Wenn ich von der Arbeit kam miaute sie ganz leise und wollte nun gestreichelt werden. Lissy hatte sehr viel aufzuholen und leider meinte die kleine Maus auch, es gibt 24-Stunden-Verpflegung aus der Tüte. Das merkte ich in der Nacht, wenn sie anfing sich bemerkbar zu machen und laut miaute. Sie hatte Hunger. Ich stand auf, lief in die Küche und gab ihr etwas. Sie verschlang alles und gab wieder Ruhe. Es lag noch einiges vor uns – auch ihr erster Freigang und die Frage – kommt sie wieder, ist es noch zu früh und und und.“