Unsere Fahrt am 1. – 3. September zu Georgiana nach Fagaras, Rumänien: Hunde über Hunde, extreme Notfälle an der Tagesordnung, mittendrin Georgiana, eine Tierschützerin, besser gesagt die einzige Tierschützerin vor Ort. Im fast Alleingang ist Georgiana rund um die Uhr im Einsatz um Tieren in Not zu helfen. Allein nur in den letzten 14 Tagen rettete Georgiana fünf Welpen von der Straße, alle mit starker Räude, abgemagert und einer mit gebrochenem Fuß. Die zwei Mütter sind sehr scheu, doch Georgiana wird sie mit einer Hundefalle, die wir mit nach Rumänien bringen, einfangen und kastrieren lassen. Dann eine alte Zuchthündin, deren Vorderbein so schwer verletzt wurde, das dieser amputiert werden muss. Einen alten blinden Hund von einer 90 jährigen Frau, die sich nicht mehr um ihn kümmern kann. Zwei Kettenhunde von den Zigeunern, bei einem rieb die schwere Kette bis tief ins Fleisch. Zwei ausgesetzte Welpen von einem Parkplatz, einen Labrador mit Hüftproblemen von Privat, der keine medizinische Versorgung bekam und Schmerzen litt, einen Welpen von der Straße, der neben seinem tot gefahrenem Geschwisterchen auf der Straße saß. Vier 2 Wochen alte Welpen in einer Mülltonne zum sterben entsorgt, einer von ihnen war schon von den Ratten lebendig angefressen worden. Einen 16 jährigen alten Rüden, der nicht mehr versorgt wurde und einen riesigen Tumor am Bauch hatte. Ihn konnte Georgiana nur noch erlösen lassen.
Ja, liebe Tierfreunde, das waren die letzten 14 Tage, doch jeder weitere Tag bedeutet weitere Notfälle. Zusätzlich holt Georgiana Hunde aus der Tötungsstation Codlea, deren Tötungen anstehen. Die letzten Hunde waren drei große alte Hunde, abgemagert bis auf die Knochen und einer davon blind, eine gelähmte Schäferhündin, 5 kleine Welpen und unsere 7 Zwerge. Dazu später mehr.
Georgiana betreut zwei Shelter, eines, wir nennen es Wiesenshelter, da eine Auslaufwiese vorhanden ist, befindet sich leider in einem Wohngebiet und kann dadurch nur mit wenigen Hunden besetzt werden. Es befinden sich im Durchschnitt 40 Hunde dort. Die Aussenzwinger sind relativ groß, aber nicht sehr zweckmäßig, da es keinen befestigten Boden gibt und die Hundehütten zum großen Teil ausgetauscht werden müssten.
Das zweite Shelter ist die frühere Tötungsstation in Fagaras, die Georgiana pachten durfte, unter der Bedingung, das sie jederzeit Hunde einfangen und aufnehmen muss, die in der Stadt gemeldet werden. Auch ein nicht gerade schöner Ort für Hunde, doch der einzig mögliche Zufluchtsort für all diese Notfallhunde. Georgiana leistet täglich alles menschenmögliche um diesen Tieren ihren Aufenthalt so erträglich wie möglich zu gestalten. Sie dürfen in Gruppen laufen und spielen, werden mit Futter und medizinisch gut versorgt und vor allem, sie werden von Georgiana von Herzen geliebt. Diese Liebe zu ihren Hunden kann man sehen, spüren und es spiegelt sich in ihren Hunden wieder. Liebe Tierfreunde, seid März unterstützen wir die Tierschutzarbeit von ihr und es brauchte seine Zeit um sich gegenseitig kennen und vertrauen zu lernen. Jeder von uns musste leider schon erleben, dass Tierschutz nicht immer Schutz der Tiere bedeutet und die Tiere oftmals auf der Strecke bleiben. All die Monate erlebten wir mit Georgiana was wahre Tierliebe bedeutet: kompromisslos, ohne wenn und aber, Tieren in Not zu helfen. Doch Tatsache bleibt, dass Keiner von uns, weder Georgiana noch wir im Kampf gegen das Unrecht an Tieren bestehen können ohne eine starke Gemeinschaft an unserer Seite zu wissen. Denn nur gemeinsam können wir dieses unsagbare Leid etwas mindern. An dieser Stelle unseren herzlichsten Dank an unser tolles Hunde-in-Not-Team, all unsere lieben Spender, Mitglieder, Adoptanten und Tierärzte, die uns unterstützen.
Doch zurück zu Georgiana und den Grund unseres zweiten Besuches bei ihr. Wir schilderten euch die Situation von Georgiana vor Ort um euch ein Bild über ihren Tierschutz machen zu können. Angesichts dieser Masse an Notfalltieren bleibt es nicht aus, dass Georgiana mit 200 Hunden an der Grenze ihrer Aufnahmekapazität angelangt ist und mehr denn je Hilfe braucht. Wie können wir helfen? Nun, unsere laufende Hilfe bestand und besteht darin Hunde von Georgiana zu übernehmen um Entlastung und Platz für neue Notfellchen zu schaffen. Außerdem unterstützen wir Georgiana finanziell bei Kastrationen. Deshalb nehmen wir auch eine Lebendfalle mit zu ihr, damit auch scheue Hunde eingefangen und kastriert werden können. Für ihre Welpen schicken wir ihr regelmäßig hochwertigeres Welpenfutter, das es direkt vor Ort nicht zu kaufen gibt, um den Welpen eine bessere Genesung und Wachstum zu ermöglichen. Desweiteren unterstützen wir Georgiana bei ihren hohen Tierarztkosten, natürlich zahlen wir die gesamten Tierarztkosten auch die OP-Kosten, der Hunde, die zu uns auf den Tierschutzhof kommen. Wie z. B. bei Fidelia die Kosten für die OP ihres gebrochenen Vorderlaufes. Und was für uns auch besonders wichtig ist, die Lebensumstände der Hunde im Shelter zu verbessern bzw die tägliche Arbeit für Georgiana zu erleichtern: z. B. ein zusätzlicher 16 qm großer Zwinger als Auslauf für die Welpen, Gerätschaften zum Kotaufsammeln, dicke Gummimatten als Liegeisolierung für die gelähmte Schäferhündin aus der Tötung, Wärmelampen für die Welpen, alten und kranken Hunde, zwei neue isolierte Hundehütten für den Anfang (wir suchen noch vor Ort einen zuverlässigen Hersteller für bezahlbare Hütten, das ist aber nicht ganz so einfach), sechs Hundeliegen damit ältere Hunde auch mal etwas weicher liegen können.
Warum wir aber hauptsächlich vor Ort sind, ist eine adäquate Vergrößerung des Shelters. Ein angrenzendes, verwildertes Grundstück gehört zu der früheren Tötungsstation, die Georgiana gepachtet hat, doch für den Ausbau, dazu fehlen die Möglichkeiten. Wir sind vor Ort um uns das anzusehen und mit Georgiana darüber zu sprechen, wie wir dieses Vorhaben verwirklichen könnten. Dazu berichten wir euch nach unserer Rückkehr. Und wenn wir unsere Heimfahrt antreten, möchten wir unsere nun ausreisefertigen 5 Zwerge (von den 7 Zwergen, denn zwei von ihnen haben ein Zuhause in Norddeutschland gefunden), Bud und Spencer (zwei Brüder, die Georgiana abgemagert mit Räude auf der Straße fand), die Geschwister Malina, Jimbo und Dala (sie wurden in einem Autowrack ausgesetzt) und die kleine Mirabell (sie wurde von ihren Besitzern einfach vor die Tür gesetzt und weinte bitterlich) mit zurück nehmen. Wir können Georgiana dadurch wieder ein bisschen Luft verschaffen und gleichzeitig sparen wir enorm an Ausreisekosten. Doch ganz ohne eure Hilfe liebe Tierfreunde geht es nicht, denn die Tierarztkosten, wie impfen, chipen, entwurmen, Räudebehandlung bleiben uns und so bitten wir euch um eure Hilfe. Jeder von diesen 11 Fellnasen benötigt noch 20 Ausreiseköfferchen a 5 €. Für jedes einzelne Köfferchen danken wir euch von Herzen.
Hier unser Spendenkonto: Hunde in Not Pfarrkirchen e. V., IBAN: DE29 7425 0000 0100 5261 77 oder über unser PayPal-Konto: hunde-in-not-pfarrkirchen@gmx.de (Bitte nutzt die Freund-zu-Freund-Option, sonst fallen Gebühren für uns an. Danke.) Also Verwendungszweck bitte: Ausreiseköfferchen und den Namen der jeweiligen Fellnase angeben. Wenn für eine Fellnase mehr Ausreiseköfferchen als nötig gespendet werden, dann kommt das natürlich einer anderen zugute. Vielen, vielen herzlichsten Dank für eure Hilfe. In einem gesonderten Beitrag listen wir auf wieviele Köfferchen schon zusammen gekommen sind.